Perseabaum

In Peteprês Garten wachsen neben Dornakazien, Dattel- und Dumpalmen, Sykomoren, Feigen-, und Granatbäumen auch Perseabäume, die »in Reihen auf grüner Grasnarbe standen, und Wege aus rotem Sande gingen hindurch« (IV, 852). Das Lusthäuschen des Gartens, in dem Peteprês Eltern Huij und Tuij sitzen, als Joseph ihnen als ›Stummer Diener‹ aufwartet, ist an den Innenwänden mit »Nachahmungen von Spann- und Hängegewinden« aus »Kornblumen, gelben Perseablüten, Weinlaub, rotem Mohn und den weißen Blütenblättern des Lotus« geschmückt (IV, 853). – Der Splitter, der im Märchen von den zwei Brüdern der Königin in den Mund fliegt, ist vom Holz des Perseabaums (V, 1313).

Die ›Mimusops Schimperi Höchst.‹, als die der Perseabaum botanisch identifiziert wurde, spielte in Ägypten nach TMs Gewährsmann Wiedemann »als heiliger Baum eine große Rolle. Sie entsprach der Persea der klassischen Schriftsteller, ihre Blätter wurden zu Blumenguirlanden und Totenkränzen verwendet« (276). Diese Bedeutung ist im Roman allenfalls im ›Märchen von den zwei Brüdern‹ (latent) präsent. – Die Beschreibung der Malereien im Gartenhäuschen mit den ›gelben Perseablüten‹ stützt sich auf die Beschreibung von Häusern der Amarna-Zeit bei Erman/Ranke (205).

Letzte Änderung: 12.09.2010  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück