Naharina (Naharin, Naharajim, Aram, Aram Naharaim, Naharain)

Region im nördlichen Mesopotamien, zu der auch Charran gehört. Hier machte Abraham auf seinem Weg von Ur in Chaldäa nach Kanaan Station, und hier lebt Jaakob 25 Jahre bei seinem Onkel Laban.

Naharina wird auch Sinear genannt (»Naharajim, das da sei Sinear«, IV, 605), wobei Sinear als Oberbegriff für den babylonischen Kulturraum allgemein zu verstehen ist als das Land, in dem der Mondgott Sin verehrt wird.

Jaakob nennt Naharina »bei sich selbst das Land Kurungia [sic]« (richtig: Kurnugia), das »Nimmerwiederkehr-Land« (IV, 245). Aber, so wendet der Erzähler ein, wenn Jaakob auch nach seiner Rückkehr aus Naharina noch lange lebte, »so träumte er den Traum seines Lebens doch, man kann es sagen, bei Laban im Lande Aram. Dort liebte er, heiratete er, dort wurden ihm von vier Frauen all seine Kinder bis auf den Kleinsten, zwölf an der Zahl, beschert, dort wurde er schwer von Habe und würdig von Lebensanwuchs, und nie kehrte der Jüngling wieder, sondern ein ergreisender Mann tat es, ein Fünfundfünfzigjähriger, ein Wanderscheich von Osten an der Spitze sehr grosser Herden, der ins Westland einzog, gleichwie in ein fremdes Land, und zog gen Schekem« (IV, 245 f.).

Band IV: 12, 17, 35, 144, 149, 157, 216, 218, 221, 245, 325, 385, 421, 473, 528, 605. – Band V: 995, 1431, 1722.

Vgl. Übersichtskarte. – Die Verortung Naharinas im nördlichen Mesopotamien stützt sich wohl auf Erman/Ranke, die von dem »Land Naharin am oberen Euphrat« sprechen (613).

Letzte Änderung: 03.10.2008  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück