Namtar (Namtaru)

Der mesopotamische Dämon oder Gott der Seuchen ist in der Unterwelt beheimatet, die deshalb u.a. auch der ›Ort Namtars, des Pestgottes‹ genannt wird (IV, 93). Als Rahel schwanger wird, bereitet ihre Mutter Adina eine Salbe zu, mit der sie der Tochter den Bauch einreibt zum Schutz vor allerlei bösen Geistern, namentlich vor dem ›schweren Namtaru‹ und der kinderfressenden Hexe Labartu. Ein Bestandteil der Salbe ist die geriebene Wurzel der »Pflanze Namtars« (IV, 337)

TM stützt sich hier wohl vor allem auf Meissner (II, 34 und v.a. 199-229), aus dem er auch Adinas Beschwörungsformeln und die Zusammensetzung ihrer Salbe entnimmt (Meissner II, 222 und 317). – Vgl. auch Jeremias II (163 f., 410-417) und Ungnad (116 f., 147 u.ö.). – Namtar ist auch Bote der Unterweltgötter Ereschkigal und Nergal (vgl. Ungnad, 149 f.; Meissner II, 34, 200). Bei der »Pflanze Namtars« handelt es sich möglicherweise um die Mandragora (Alraune).

Letzte Änderung: 22.02.2010  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück