Punt

Am »untersten Roten Meere« liegt das Weihrauchland Punt, »das Reich des Phönix« (IV, 407), wohin einst die Schiffe Hatschepsuts aufgebrochen waren (IV, 721).

Potiphar tadelt seine ›Titelgemahlin‹, als sie energisch gegen seine Absicht opponiert, bei einem Gastmahl babylonische Tänzerinnen auftreten zu lassen: Sie rede wie ein »Plappervogel von Punt mit gelöster Zunge, der's oft gehört hat und nachkakelt, was nicht auf seinem Acker gewachsen« (V, 1042).

In den Augen der Ägypter gehören die »Puntier«, wie die Libyer und die »syrische[n] Sandbewohner« zu den »Barbaren des roten Landes«, wie Mai-Sachme seinen jungen Gefangenen Joseph wissen lässt (V, 1321).

Aus Punt stammen die beiden Windspiele Hepi und Hezes, die Joseph später in seiner Villa in Menfe hält (V, 1587).

Nach Jeremias I (157) umfasste das Land Punt die »Landstriche zu beiden Seiten des südlichsten Roten Meeres«. – Die Bezeichnung Punts als »Reich des Phönix« geht wohl auf Wiedemann (256) zurück, demzufolge »der reihergestaltige Vogel Phönix, die Verkörperung der neugeborenen, aus den Flammen der Morgenröte sich erhebenden Morgensonne«, aus Punt kam. – Was es mit Peteprês Wendung »Plappervogel von Punt« (augenscheinlich ein Papagei) auf sich hat, ist unklar.

Letzte Änderung: 29.08.2010  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück