Eva (Emilie)

Freundin von Herbert Wischow, die für ihn als Prostituierte arbeitet. Sie ist »eine schöne schwarze Frau« (223) und heißt eigentlich Emilie; den Namen Eva hat sie von Franz Biberkopf, dessen Freundin sie war, bevor Franz Ida kennenlernte (257). Sie wäre gerne wieder mit Franz zusammen gekommen, er war aber nicht bereit, Ida zu verlassen, auch als er schon wusste, dass sie in jemanden aus Breslau verliebt war. Ihrer Meinung nach sollte Franz sich für den Unfall an Reinhold rächen oder zumindest eine finanzielle Entschädigung fordern (230). Eva macht Franz mit Mieze bekannt.

In Zoppot trifft sie sich mit einem »zahlungsfähigen Kavalier älteren Jahrgangs, eine[m] Börsianer, den sie ausbeutet« (237) und gemeinsam mit Herbert bestiehlt (254). Als ihr reicher Freier sich ein Kind von ihr wünscht, erzählt sie Mieze, dass sie das Kind lieber von Franz hätte. Mieze ist begeistert und will Franz dazu überreden. Sie küsst Eva, die ihr Homosexualität unterstellt, was Mieze aber weit von sich weist (276).

Eva findet zunächst nichts dabei, dass Franz sich wieder mit Reinhold trifft und bald darauf erneut beginnt, bei Pums‘ Einbrüchen mitzumachen. Sie ist nur froh, dass er nicht mehr mit Willi zusammen ist und aufgehört hat, politische Versammlungen zu besuchen. Als Mieze verschwindet, ist Eva diejenige, die sich am meisten sorgt und Franz und Herbert drängt, etwas zu unternehmen.

Sie wird von Franz schwanger, verliert das Kind aber, was sie im Nachhinein positiv sieht, weil Herbert verhaftet wurde und ihr Kunde mittlerweile ihre Schwangerschaft skeptischer sieht, weil er sich seiner Vaterschaft nicht mehr sicher ist. Sie besorgt Franz eine Unterkunft bei Toni, einer »alten Freundin in Wilmersdorf« (377), als Reinhold Franz zum Untertauchen überredet. Nach seiner Entlassung aus Buch nimmt sie Franz bei sich auf und hilft ihm, soweit es ihr möglich ist, möchte aber keine Beziehung mehr mit ihm (450).