Juliane

Die Tochter Lisidors und ältere Schwester Henriettes ist Theophan versprochen, tatsächlich aber in Adrast verliebt. Juliane ist schön und sanftmütig, tugendhaft und pflichtbewusst, dazu von tiefer Frömmigkeit – der »Augapfel ihrer Großmutter«, wie Lisidor sagt (I, 3; LM II, 59). In ihrer zurückhaltenden Freundlichkeit erscheint sie als Gegenbild ihrer stürmischen Schwester Henriette. Mit ihr gerät sie in Streit, weil sie die guten Eigenschaften Adrasts hervorhebt und die Kritik ihrer in Theophan verliebten Schwester an Adrast nicht billigt. Aus Pflichtgefühl gegenüber ihrem Vater ist Juliane bereit, Theophan zu heiraten, obwohl sie sich über ihre Gefühle zu Adrast im Klaren ist. Selbst als Adrast ihr seine Liebe gesteht, macht sie ihm keine Hoffnungen. Erst als Lisidor von den tatsächlichen Ehewünschen seiner Töchter und der jungen Männer erfährt und Juliane die Ehe mit Adrast nahelegt, willigt sie ein.