Meingast, Dr.

Ein Dichter aus der Schweiz, der von Clarisse und Walter als »Meister« und »Prophet« angesehen wird und später Gast in ihrem Haus ist (Teil III). Clarisse kennt ihn schon seit ihrer Kindheit (III, 19.), damals hatte er sie bedrängt, jetzt betet sie ihn und sein irrationales Schreiben an. Ulrich spottet, er habe sich als Sendbote Zarathustras »auf das Familienleben von Walter und Clarisse niedergesenkt«  (III, 14., 785). Clarisse glaubt, sie habe seine »Verwandlung« vom Lebemann zum Propheten bewirkt (789). Die Gastgeber essen mit ihm nur noch »Grünzeug« (III, 19., 829); er träumt von der »Erlösung der Welt durch Gewalt« (834). Clarisses Bruder und Ulrich finden, dass er »widerwärtig« bzw. ein Schwätzer ist (839). Später weicht er vor Clarisses ekstatischen Bekenntnissen zurück; er hat sich inzwischen jungen Männern zugewandt (III, 26., 922).

Musils Vorbild für die Figur war Ludwig Klages.