Fleury, Frederick F.

Romanist, Übersetzer aus dem Französischen, verheiratet mit Gesines Freundin Annie, geb. Killainen, drei Kinder, lebt mit seiner Familie in einem alten Farmhaus in Vermont.

153-156 Am Wochenende vom 7./8. Oktober 1967 besuchen Gesine und Marie die Fleurys in Vermont. Gesine »gefiel nicht seine Art Französisch zu sprechen, weil er wie Paulchen Möllendorff in Gneez seiner Stimme Gewalt antut beim ausländischen Artikulieren, als verstelle er sich, nicht nur den Mund«. – Fleury lässt sich erst gegen Abend sehen, seine Frau muss ihm einen Drink nach dem andern zubereiten. Bricht einen Streit mit ihr vom Zaun, überhäuft sie mit Vorwürfen und erlaubt sich Grobheiten gegen Gesine. – Am Sonntagmorgen schleichen Gesine und Marie heimlich aus dem Haus und fahren nach New York zurück.

564-565 Im Januar 1968 verlässt Annie ihn und findet mit ihren drei Kindern vorläufige Unterkunft bei den Cresspahls in New York. Anlass sind die unterschiedlichen Ansichten über den Vietnamkrieg: Er befürwortet ihn, Annie engagiert sich gegen den Krieg. »Das wird ihn hart ankommen, allein zu sitzen in einem knackenden Haus im Schnee an den Bergen, alleingelassen von einer Annie, die länger als vier Jahre an der Herstellung eines Lebens auf dem Lande gearbeitet hat, mit drei Kindern und ehrwürdig splittrigen Dielen, die seine Schreibkraft war, seine Sekretärin und die Bewunderin seines Genies als Übersetzer des Französischen«.

636-639 Ende Januar 1968 schreibt er Gesine einen Brief, in dem er sie heftig angreift und sie beauftragt, Annie auszurichten, dass sie mit den Kindern zurückkommen könne, er werde nicht da sein, weil er als Korrespondent für eine Bostoner Zeitung nach Saigon gehe, »vorerst nur für die Zeit einer Artikelfolge. Er will sehen, wie es dort aussieht.« – Kurz darauf reist Annie mit ihren Kindern nach Finnland ab.

1766-1770 Am 9. August 1968 kommt Annie mit ihren drei Kindern aus Finnland zurück, um wieder zu Fleury zu ziehen, der inzwischen desillusioniert aus Vietnam zurückgekommen ist und ihr Briefe geschrieben hat, in denen er »in geduldigen, beschämten Berichten seinen Irrtum beichtet und berichtet; tatsächlich hat die Zeitung ihm gekündigt wegen seiner Reportage über die Leichensäcke, die eine amerikanische Hubschrauberstaffel vorsorglich mitführt bei Einsätzen gegen einen Feind, den die Sendboten westlicher Kultur als ›goon‹ bezeichnen; über die Füllung und den Transport solcher blutfesten Säcke. Bittende Briefe«. Gesine und Marie begleiten Annie und die Kinder nach Vermont und lassen ein ›gedrücktes, mutloses Ehepaar‹ zurück.