Grossjohann, Ilse (Großjohann, Ilse)

Schwester von Geesche Helms. Zwölf Jahre lang ist sie Haushälterin bei Rechtsanwalt Kollmorgen bis zu dessen Tod im Juni 1942.

306 Als Albert Papenbrock und Heinrich Cresspahl den Anwalt an einem Samstagabend aufsuchen, schickt Kollmorgen sie weg. »So neugierig sie war, nie fand sie die Jahrgänge [seines Weins], nach denen sie geschickt wurde.«

890-891 Nach Kollmorgens Tod bekommt sie »das sämtliche Kollmorgensche Geschirr, auch Möbelstücke«. In der offenen Schublade seines Schreibtisches findet sie »wie angekündigt das Blatt mit den Anweisungen für den Fall seines Todes, von den Gängen zu Dr. Berling und zu Swenson bis zu den Vorschriften für die Beerdigung«. – »Ilse hatte die Übermachung des Geschirrs verstanden als einen Hinweis von Kollmorgen, nun doch einen Mann zu nehmen, und heiratete im Herbst 1942 einen Fischer in Rande, der fünf Jahre auf sie gewartet hatte. Ilse Großjohann hieß sie nun, eine sehr angesehene Hausfrau, beneidet wegen ihrer Ausstattung. Wenn sie nun nach Jerichow zum Einkaufen kam, hatte sie nicht mehr das Gesicht eines Mädchens, das sich hilflos wundert.«

1034 In Jerichow kursieren im Juli 1945 Gerüchte über sie: »Ilse Grossjohann ist aber doch vergewaltigt worden (Frieda Klütz).«

1102-1103 Vertritt nach dem Krieg die Fischereigenossenschaft Rande.

1175-1176 Seit Mai 1945 Bürgermeisterin in Rande. Sie hilft Kliefoth, seine Frau in Rande zu beerdigen.

1242 »Wenn Jerichow zum Westen gekommen wäre«: »Ilse Grossjohann wäre nicht lange Bürgermeisterin geblieben. Jedoch hätte sie zwei Kutter liegen an der neuen Landungsbrücke, und wo die Ausflugsschiffe aus Dänemark anlegten, hätte sie eine behaglich bebuschte Falle gebaut, das Gartenrestaurant Najade.«

1280 Bringt in ihrem Kutter Hanna Ohlerich auf die Ostsee zu den Verwandten aus der britisch besetzten Zone.

Vgl. auch 360.