Hauschildt

Tierarzt in Jerichow, Nationalsozialist, Nachfolger von Dr. Semig als Fleischbeschauer.

429-432 Hat die »Tierärztliche Hochschule noch nicht lange hinter sich« und soll »neben dem Studieren viel Muße für das Aufziehen eines Nationalsozialistischen Studentenbundes gefunden haben«. Er macht die Fleischbeschau »per Telefon«, worüber Schlachter Methfessel sich ausgerechnet bei Dr. Semig beklagt. Nachdem Semig das von Methfessel mitgebrachte Stück Fleisch notgedrungen nach Schwerin geschickt und sich herausgestellt hat, dass es mit Salmonellen verseucht ist, muss der mit Hauschildt befreundete Kreisveterinär in Gneez Methfessels Vorwürfe zu Protokoll nehmen. Die Rache folgt auf dem Fuße: »S.A. in Zivil« nimmt Methfessel »hopp«, und Hauschildt wird zwar verwarnt, schikaniert Methfessel aber fortan systematisch, indem er ihn über Gebühr lange auf die Befunde seiner Untersuchungen warten lässt. Und er »benutzte nun bei Methfessel recht gern den quadratischen Stempel, der nur für bedingte Tauglichkeit des Fleisches galt«, manchmal kam es sogar vor, dass er den »dreieckigen nahm, den für die Untauglichkeit«.

473 Aus Dr. Hauschildt ist 1935 »ein nahezu tüchtiger Tierarzt geworden, seit ihm auf die Finger gesehen wurde«.

1842 Anfang der fünfziger Jahre: »Von den fünf Veterinärmedizinern in Gneez hatten inzwischen drei ›in den Westen gemacht‹. Dr. Hauschildt immer voran.«

Vgl. auch 562.