Lübke, Heinrich

Deutscher Politiker (1894-1972). Zweiter Präsident der Bundesrepublik Deutschland von 1959-1969.

788 »Immer noch haben sie in Westdeutschland einen Greis zum Staatspräsidenten, der im Jahre 1944 Baupläne für Konzentrationslager unterzeichnet haben soll. Er glaubt nicht, daß er es tat; einen Eid könnte er nicht darauf ablegen. Ein amerikanischer Schriftensachverständiger hat die Signatur auf den Plänen als die des Staatspräsidenten erkannt. Ein bonner Student, der neben dem Namen des Staatspräsidenten in einer Ehrenrolle die Berufsbezeichnung ›K.Z.-Baumeister‹ eintrug, wurde von der Universität gewiesen. Die Christlich-Demokratische Union, der die Sozialdemokraten beim Regieren helfen, antwortet auf Forderungen nach dem Rücktritt des Belasteten: Wer das verlange, wolle nur die Koalition unter Druck setzen und die Weichen für die Wahl einer anderen stellen; das ist der Stellenwert von Konzentrationslagern in der westdeutschen Politik, ein solches Land ist das.«

790 Über Mrs. Ferwalters Haltung zu dem Verdacht gegen Lübke.

794 Die New York Times meldet am 29. Februar 1968 aus Westdeutschland, »daß die Regierung eine Illustrierte verbietet, die nach der Unterschrift des Staatspräsidenten unter Bauplänen für Konzentrationslager gefragt hat«.

809 Die New York Times berichtet am 2. März 1968 über einen Fernsehauftritt Lübkes, in dem dieser angab, »er könne sich nicht erinnern, im Reich der Nazis Baupläne für Konzentrationslager unterzeichnet zu haben. Auch nicht daran, daß er sie nicht unterzeichnet habe.«