Mecklenburg

95 Anwalt Salomon von Burse, Dunaway & Salomon in Richmond »hatte Gefallen gefunden an dem hartnäckigen Handwerker aus ›Michelinberg‹« (d.h. an Heinrich Cresspahl). 

142 Von der Armut in Mecklenburg hat Lisbeth Cresspahl als Kind und Jugendliche nichts bemerkt, sie »war vor ihr versteckt gewesen: in der Verspätung der mecklenburgischen Seele, im Vertrauen der Familie Papenbrock auf ihr Recht zu bevorzugtem Leben, in regelmäßigen Spenden an die Kirche« u.a.

268 »›Nein! Nein! Nein! rief Frau Erichson. Sie sah uns vor ihrer Tür und sagte Nein zu uns, Begeisterung im Gesicht [...]. Es sollte Freude ausdrücken. Es ist eine mecklenburgische Eigenheit, Besuch oder Nachricht willkommen zu heißen. So tun alte Leute in Mecklenburg.«

294 Im März 1933 sorgt der alte Papenbrock dafür, dass die öffentlichen Gebäude in Jerichow nicht nur, wie angeordnet, mit der Reichsfahne (Schwarz-Weiß-Rot) und der Hakenkreuzfahne beflaggt werden, sondern daneben auch die mecklenburgische Landesflagge (Blau-Weiß-Rot) aufgezogen wird, und bestellt bei Schneider Pahl sogar noch drei weitere Fahnen. »Er hatte zwar nicht sagen wollen, wozu, aber es war so gut wie sein Wort, daß das Land Mecklenburg-Schwerin auch noch diese siebente Reichsregierung binnen eines Jahres überstehen würde.«

869 Dass Bürgermeister Eduard Tamms »sich nicht die Zeit ließ für die mecklenburgischen Umständlichkeiten«, stört manche Jerichower.

913 »Der 1. mecklenburgische Verfassungsgrundsatz hatte geheißen: Dat bliwt allns so as dat is.« [Es bleibt alles so, wie es ist.]

945-950 Eine Liste mit Opfern der »Justiz in Mecklenburg während des Nazikrieges«.

1457-1458 »Sogar Mecklenburg als eine Provinz hatte die revolutionäre Rote Armee ihnen belassen; der störende Zusatz ›-Vorpommern‹ wurde durch das Gesetz vom 1. März 1947 beseitigt, so daß die nun weniger zu sagen hatten und eigentlich gerechnet werden konnten als ein Gewinn für Mecklenburg.« Auch die alten Landesfarben Blau-Gelb-Rot werden beibehalten. »Das Hergebrachte, wer ficht das an.«

1643 Gesine »sitzt [...] da und macht den mecklenburgischen Ossenkopp, beide Fäuste gegen die Schläfen«.

1775-1776 Über ihren Besuch in Mecklenburg im Mai 1968 schreibt Anita Gantlik an Gesine Cresspahl: »Aber, Gesine: dein Mecklenburg trinkt nun schon früh am Tag. Das Restaurant im Hauptbahnhof immer noch geschlossen, der Wartesaal dicht besetzt von Biertrinkern.«

1790-1796 und 1803 Von Dieter Lockenvitz erstellte Namensliste von Opfern der Justiz in Mecklenburg seit 1945.

1837 Gesine erzählt Marie von der Auflösung des Landes Mecklenburg im Juli 1952. »›Mecklenburg‹, das durftest du nun noch sagen in einem sprachlichen, einem volkskundlichen Sinne. Sonst bestand es aus drei Bezirken: Rostock, Schwerin, Neubrandenburg; dahin wurden Landtag und Landesregierung überführt.« – Marie: »Tut es dir leid um die Farben Blau-Gelb-Rot?« – Gesine: »Um die Beseitigung des Blau, wegen des goldenen Greifen auf solchem Grunde; für Rostock. Um rot und gold; für Schwerin. Um das Rot, die Zunge des schwarzen Büffelkopfes für das Gebiet Wenden. Es ist ein Stück Herkunft unkenntlich gemacht worden.«

Eine vollständige Liste mit Stellennachweisen zum Stichwort ›Mecklenburg‹ bietet das Ortsregister des Jahrestage-Kommentars.