Naglinsky, Graf (gen. Beatus Nagel)

Österreichischer Freund von Baron von Rammin.

356-357 Bittet seinen Freund Rammin, ihm in Deutschland ein Mittel gegen »Eulwenzwang« zu besorgen, an dem sein Hund nach Auskunft seines österreichischen Tierarztes leide. Rammin holt das Mittel am 1. April 1933, dem Tag des ›Judenboykotts‹, bei Dr. Semig ab. Die Blamage um das missverstandene Wort (Ohrenzwang) versetzt ihn so in Rage, dass er mit seiner Kutsche auf die SA-Männer zu hält, die vor Dr. Semigs Haus Wache stehen. Dabei wird Ossi Rahn verletzt.

545 Aus Dankbarkeit für die Genesung seines Hundes bietet Naglinsky (vermittelt durch Baron von Rammin) dem wegen seiner jüdischen Herkunft gefährdeten Tierarzt Dr. Semig eine Stelle als Veterinär auf seinen Gütern an.

650-652 Im Dezember 1937 folgen Arthur und Dora Semig Naglinskys Angebot, halten es dort aber wegen antisemitischer Anfeindungen im Dorf nur kurze Zeit aus. »Naglinsky hatte sich unwissend verhalten«. Als Semig die »Stellung, die keine gewesen war«, im März 1938 aufgibt, zahlt Naglinsky ihm »in seiner Erleichterung« das Geld aus, »obwohl er den Gegenwert noch gar nicht in Deutschland abgeholt hatte«.