Nationalhymne der DDR

1628-1629 »Denn wessen ein Staat außerdem bedarf, das wurde im November [1949] in den Stunden-Plan der Fritz Reuter-Oberschule eingebunden, das Lied. Im Zweivierteltakt, schlicht symmetrischer Dreiteiligkeit, begleitete es den gereimten Vorsatz eines mehrfachen Subjektes, eines Wir, aus Ruinen auferstanden zu sein, der Zukunft sich zuzuwenden und einem einzelnen Subjekte, ›dir‹, ›Deutschland einig Vaterland‹, zum Guten zu dienen, ›daß‹ (final) die Sonne über diesem Lande scheine ›schön wie nie‹. Das gutmütig pompöse Stück wurde den Klassen eingeübt von Joachim Buck«.

1629-1630 Der Musiklehrer Joachim Buck analysiert das Stück musikalisch und führt die ›staatliche Melodie‹ auf einen Übungswalzer aus der »Theoretisch-praktischen Klavierschule« von Karl Zurschneid zurück. Auch hört er eine »Familienähnlichkeit« mit dem Hans Albers-Song »Good-bye, Johnny« aus dem Film »Wasser für Canitoga« von 1936 (recte: 1939) heraus. Er wird deshalb wegen »Boykotthetze« angeklagt, und »Rektor Kliefoth bekam einen dienstlichen Verweis«.