Ich

Am Vorabend einer Reise, die der – offenbar norddeutsche – Ich-Erzähler tags darauf antreten will, um Freunde zu besuchen, erinnert er sich, wie er diese einst kennenlernte. Dieser Erzählstrang leitet die Rahmenhandlung der Novelle:

Der Erzähler, von Beruf ein »schlichter Advokat« (III, 522), ist auf Wanderung. Er trifft in einer Gastwirtschaft den Oberförster, der ihn als Landsmann seiner Frau identifiziert und ihn deswegen ins Forsthaus einlädt. Der Erzähler erfährt zuvor schon, dass Christine aus seiner Heimatstadt stammt, kann sich aber beim besten Willen nicht erinnern, wer sie ist. Auch als sie ihm den Namen ihres Vaters (›Hansen‹) nennt, kann er nichts damit anfangen. Erst als der Oberförster den zweiten Namen Johns (›Glückstadt‹) erwähnt, geht ihm ein Licht auf. Er bringt den Namen mit einem aggressiven und gewalttätigen Menschen in Verbindung.

Hierauf setzt recht unvermittelt die Binnenhandlung ein. Diese ist insofern besonders, als sich der dortige Erzähler nicht nur selbst zu Wort meldet, sondern auch weitreichende Kompetenzen hat, um Ereignisse und Motivation der Figuren darzustellen. Diese auffallende Erzählperspektive wird bei der Rückkehr in die Rahmenhandlung legitimiert. Der Ich-Erzähler der Rahmenhandlung zeigt dem Leser an, dass dieser ihn gerade bei einer Art Vision begleitet habe: »In halbvisionärem Zustande – seit meiner Jugend haftete dergleichen mir an – hatte ich ein Menschenleben an mir vorübergehen sehen« (III, 576). Erst durch die Kombinationsfähigkeiten des Erzählers erfährt der Leser zudem, dass Johns einstiges Verschwinden darauf zurückzuführen ist, dass er in den Brunnen auf dem Feld gefallen ist. Durch seine Vision erlangt der Erzähler insgesamt ein differenzierteres Bild von John Hansen, als er es vor Beginn der Binnenhandlung hatte. Diesen Erkenntnisgewinn gibt er an den Oberförster weiter, bevor er das Forsthaus verlässt.