Volkerts, Tede

Vater von Elke und hat das Amt des Deichgrafen inne. Sein Interesse gilt vor allem ordentlichem Braten und der eigenen Behaglichkeit. Der »starke, etwas schlagflüssige« Mann (III, 654) – das heißt: der dicke Mann, der einem Schlaganfall nahe ist – ist offenbar nicht gerade schlau. Dafür versteht er es auf einzigartige Weise, seine Arbeit zu delegieren. Er lässt lieber andere, wie den Schulmeister oder Hauke, die Rechenarbeiten machen, die ein Deichgraf eigentlich auszuführen hat. Er tut das aber nicht aus Bosheit, sondern nur aus reiner Bequemlichkeit, wofür der Erzähler Verständnis zu haben scheint: Tede Volkerts ist eine durchaus sympathische Figur.

Indem er Hauke einstellt, bringt er sich allerdings selbst in Bedrängnis. Denn Haukes genaue Kenntnis der Deichangelegenheiten und seine gewissenhafte Arbeitsweise bringen den behäbigen Deichgrafen gehörig auf Trab: So »kam unversehens ein lebhafterer Geschäftsgang in die Verwaltung, und die, welche früher im alten Schlendrian fortgesündigt hatten und jetzt unerwartet ihre frevlen und faulen Finger geklopft fühlten, sahen sich unwillig und verwundert um, woher die Schläge denn gekommen seien« (III, 661). Der Oberdeichgraf und alle, die sich ernsthaft um den Deich kümmern, sind mit dieser Entwicklung sichtlich zufrieden. Das schafft unter anderem die Voraussetzungen dafür, dass Hauke nach dem Tod Tedes Deichgraf wird. Tedes Tochter Elke gibt beim Leichenschaums bekannt, dass sie Hauke heiratet.