Phosphorus, Geisterfürst

Geisterfürst in Atlantis, der Wunderwelt, aus der Archivarius Lindhorst ausgeschlossen wurde, und in die Anselmus und Serpentina am Ende der Geschichte eingehen. Die Geschichten von Phosphorus und Atlantis werden von dem Archivarius Lindhorst und Serpentina erzählt.

In seiner Jugend war er »ein glänzendes Leuchten«, weshalb es nicht weiter verwunderlich ist, dass die Feuerlilie sich in ihn verliebt hat (245). Er warnte sie aber: Im Falle einer Verbindung würde der Funke des Gedankens in sie dringen und sie alles vergessen, was ihr lieb und teuer sei. Sie überredete ihn dennoch zum Kuß, bei dem sie dann tatsächlich in Flammen aufgeht. Aus ihnen löste sich ein Wesen, das durch die Welt flog und sich sogar nicht mehr um Phosphorus kümmerte. Seine Klagen erfüllten das gesamte Tal »und die Granitfelsen neigten ihre Häupter teilnehmend vor dem Jammer des Jünglings« (246). Einer von ihnen öffnete sich und der schwarze Drache, der sich daraus löste, bot Phosphorus seine Hilfe an. Tatsächlich gelang es dem Drachen auch, das Wesen zu fangen und wieder in eine Lilie zu verwandeln, aber sie wurde dabei so unglücklich, dass ihre Trauerdüfte alle Blumen welken ließen. Phosphorus ertrug dieses Leid nicht, legte seine »glänzende Rüstung« an und nahm den Kampf mit dem Drachen auf (246). Ein Schlag des schwarzen Drachen-Fittichs gegen die Rüstung ließ einen Ton erklingen, der die welken Blumen wieder zum Leben erweckte. Sie »umflatterten wie bunte Vögel den Drachen, dessen Kräfte schwanden«, bis er wieder von den Erdelementargeistern in der Erde gehalten werden konnte (246). Die Lilie war damit wieder befreit. Lindhorst erzählt die Feuerlilie sei seine »Ur – ur – ur– urgroßmutter« (247).

Serpentina erzählt später Anselmus die Geschichte weiter: Wegen seiner eigenen Erfahrungen habe Phosphorus dem Salamander, der in der prosaischen Welt als Archivarus Lindhorst bekannt ist, dringend davon abgeraten, sich mit der Tochter der Lilie zu verbinden. Doch der Salamander habe die Warnung ignoriert und den Garten von Phosphorus verheert, nachdem die Prophezeiung sich bewahrheitet habe.

Zur Strafe nahm der Geisterfürst dem Salamander das Feuer weg und verbannte ihn aus Atlantis. Die Auflagen für eine Rückkehr waren hart: Der Salamander sollte sein Feuer erst in einer fernen Zeit wiederbekommen, wenn die »Sprache der Natur dem entarteten Geschlecht der Menschen nicht mehr verständlich« sein würde (290). Dann sollte er auch seine grüne Schlange wiederfinden und mit ihr drei Töchter zeugen, die den Menschen nur in der Gestalt der Mutter erscheinen könnten. Und erst wenn diese drei Töchter sich mit jungen Männern von ›kindlich poetischem Gemüt‹ verheirateten, die die »Bürde des Gemeinen« abgeworfen hätten, dürften alle nach Atlantis zurückkehren. In Anselmus findet Archivarius Lindhorst zumindest einen Kandidaten für seine Tochter Serpentina, und die beiden siedeln zum glücklichen Ausgang der Geschichte wieder in Atlantis, während Lindhorst noch in der prosaischen Welt leben muss.