Kempowski, Ulla (verh. Sörensen)

Walters sieben Jahre ältere Schwester. Sie ist klein und dunkelhaarig, trägt Zöpfe, die sie mit etwa 17 Jahren abschneiden lassen darf (74). Sie macht 1941 Abitur und wird dann »Maid« beim Arbeitsdienst (129). Später arbeitet sie in einer Munitionsfabrik und muss Granaten adressieren (218 f.). Den gereizten Vater, der überraschend auf Urlaub kommt, versöhnt sie ironisch mit Fahne, Gedicht und umkränztem Nachttopf (223).

Sie studiert dann Anglistik (252). Bald verlobt sie sich mit Sven Sörensen, dem Mitarbeiter und Mitbewohner aus Dänemark (266). Unter seinem Einfluss nimmt ihre Kritik am Benehmen der Deutschen zu (271). Gern gibt sie bei der Heirat ihre deutsche Staatsbürgerschaft auf und würde am liebsten Hitlers »Mein Kampf« wegwerfen, aber Sörensen sagt, das Buch werde noch mal viel wert sein (286). Das Paar zieht nach Kopenhagen (291).