Tizianello (Filippo Pomponio Vecellio, genannt Tizianello)

Tizians Sohn berichtet gleich zu Beginn, dass sein Vater fieberhaft, mit »einer rätselhaften Leidenschaft« (III, 42), an einem neuen Bild male, für das Lavinia, Cassandra und Lisa Modell stehen. Er interessiert sich nicht dafür, warum der Vater auf dem Sterbebett seine bisherigen ästhetischen Prämissen in Frage stellt. Er bemerkt nur einen ›guten Schimmer‹ in seinen Augen (vgl. III, 43). Im Laufe des Gesprächs zwischen den Schülern wird deutlich, dass Tizianello an Tizians bisherigen Leitideen festhält und der Lebensauffassung der anderen Schüler beipflichtet. Er formuliert deutlich den elitären Charakter einer lebensfernen, ästhetizistischen Position: »Er [Tizian] lehrte uns die Dinge sehen… / (bitter) Und das wird man da drunten nie verstehen!« (III, 49)