Thomas Bernhard (1931-1989)

1931 in Heerlen, Holland, als Nicolaas Thomas Bernhard unehelich geboren; im gleichen Jahr Umzug zu den Großeltern nach Wien. 1935 Umzug nach Seekirch, 1937/38 nach Traunstein; Besuch der Volksschule. 1941 Kinderlandverschickung nach Saalfeld (Thüringen) in ein NS-Erziehungsheim. 1943/44 Besuch der Hauptschule mit Internat in Salzburg; nach schweren Luftangriffen auf Salzburg Rückkehr nach Traunstein. 1945 Besuch des Salzburger Gymnasiums. 1947 Abbruch der Schulausbildung und Beginn einer kaufmännischen Lehre. 1948-51 Rippenfellentzündung mit folgender Lungentuberkulose; mehrere Aufenthalte in Krankenhäusern und Heilanstalten. 1949 Begegnung mit Hedwig Stavianicek, Bernhards »Lebensmenschen«; Wohnung in Wien. 1952 Journalist beim Demokratischen Volksblatt in Salzburg; Gerichts- und Reisereportagen; Literatur-, Film, und Musikkritiken. 1955-57 Studium am Mozarteum in Salzburg mit Abschluss in Musik, Schauspiel und Regie. 1957 »Auf der Erde und in der Hölle« (Gedichte). Freundschaft mit Gerhard und Maja Lampersberg; regelmäßige Aufenthalte bei ihnen in Maria Saal (bis 1960). 1958 »In horas mortis« (Gedichte), »Unter dem Eisen des Mondes« (Gedichte). 1963 »Frost« (Roman). 1964 »Amras« (Erzählung). 1965 Umzug nach Ohlsdorf auf den Vierkanthof. 1966 »Viktor Halbnarr. Ein Wintermärchen« (Erzählung für Kinder). 1967 »Verstörung« (Roman); Eklat nach Dankesrede zum Kleinen Österreichischen Staatspreis. 1969 Bekanntschaft mit Claus Peymann; »Watten. Ein Nachlass« (Erzählung). 1970 Georg-Büchner-Preis; »Das Kalkwerk« (Roman). Ab 1970 zahlreiche Theaterstücke, beginnend mit »Ein Fest für Boris«. 1971 »Der Italiener« (1972 verfilmt). 1972 Adolf-Grimme-Preis, Grillparzer-Preis; »Der Ignorant und der Wahnsinnige«, 1974 »Die Jagdgesellschaft«, »Die Macht der Gewohnheit« (Dramen). 1975 »Die Ursache. Eine Andeutung« (Roman), »Korrektur« (Roman), »Der Präsident« (Drama). 1976 »Der Keller. Eine Entziehung« (Roman), »Die Berühmten« (Drama). 1978 »Der Atem. Eine Entscheidung« (Roman), »Immanuel Kant« (Drama). 1979 »Der Weltverbesserer«, »Vor dem Ruhestand « (Dramen). 1981 »Die Kälte. Eine Isolation« (Roman), »Über allen Gipfeln ist Ruh«, »Am Ziel« (Dramen). 1982 »Ein Kind« (Roman), »Beton« (Drama), »Wittgensteins Neffe« (Erzählung). 1983 »Der Untergeher« (Roman), »Der Schein trügt« (Drama). 1984 »Holzfällen. Eine Erregung« (Roman), »Der Theatermacher«, »Ritter, Dene, Voss« (Dramen); Skandal um »Holzfällen«. 1985 »Alte Meister« (Roman). 1986 »Auslöschung. Ein Zerfall« (Roman). 1987 »Elisabeth II«. 1988 »Heldenplatz« (Dramen); Skandal um »Heldenplatz«. 1990 »Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen« (Drama).

Bernhard stirbt am 12. Februar 1989 in Gmunden (Oberösterreich). Er wird in Wien im Familiengrab bei Hedwig Stavianicek beigesetzt. In seinem Testament verfügt er ein Veröffentlichungs- und Aufführungsverbot seiner Werke in Österreich und ein generelles Veröffentlichungsverbot aus seinem Nachlass. 1998 hebt die Gründung der Thomas Bernhard Privatstiftung das Publikations- und Aufführungsverbot auf.

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