Grissel

Baltzer Bocholts Magd, eine »stattliche Person von über dreißig« Jahren (1/6), Tochter eines Küsters und Lehrers (vgl. 2/15), die Bocholt nach dem Tod seiner Frau den Haushalt führt und an Hilde Aufgaben einer Mutter versieht. Dass der Haidereiter der inzwischen 18-jährigen Hilde die Stellung der »Tochter vom Hause« (6/49) gibt und Grissel aus ihrem bis dahin gemeinsam mit Hilde bewohnten Zimmer in eine Kammer hinter der Küche umquartiert, kränkt sie tief, und nur der Umstand, dass Hilde gar nicht daran denkt, das »Frölen« zu spielen, sondern ihr das Regiment überlässt, stimmt sie wieder versöhnlich (vgl. 7/51). Als sie aber erfährt, dass Hilde Melcher Harms‘ religiöse Lehren ihren Unterweisungen vorzieht, kühlt ihr Verhältnis zu ihrem Ziehkind merklich ab und ist fortan von »Neid und Eifersucht« bestimmt (7/52). Erst nach der Geburt des Kindes hält sie wieder zu ihr (vgl. 15/109).