Beth-Lachem (Bethlehem, Beth-Lahama, Haus des Lachama, Ephrat, Ephrata)

Beth-Lachem, früher Ephrat genannt, liegt südlich von Urusalim (Jerusalem), am Weg nach Hebron. Die auch »Brothaus« und »Haus des Lachama« (IV, 384) genannte Stadt ist im Roman vor allem als der Ort von Belang, in dessen Nähe Rahel nach der Geburt Benjamins unter einem Maulbeerbaum am Wegesrand stirbt (IV, 385-389), »nur noch ein Streckchen gen Ephrat« (V, 1778). Jaakobs Vorschlag, die Gebärende auf einer Trage ins nahe Bethlehem zu bringen, wehrt Rahel ab: »Und wer weiß, ob überall Raum für uns ist in der Herberge« (IV, 386) – eine (naheliegenderweise vage) typologische Anspielung (Lukas 2,7).

In Beth-Lachem ertönt jedes Jahr im Mittsommer »das siebentägige Klagen um den Wahrhaften Sohn, den Zerrissenen« (IV, 10), das große Tammuz-Fest, das der junge Joseph (ohne Wissen seines Vaters) hier wie auch in Schekem und im Adonishain bei Hebron mehrfach miterlebt (IV, 32; vgl. auch IV, 446-454).

Auf seiner Reise zu den Brüdern nach Schekem übernachtet Joseph in Bethlehem »bei einem Manne aus Jaakobs Freundschaft«, der – eine weitere typologische Anspielung – Zimmermann ist (IV, 531). Am nächsten Morgen besucht er Rahels Grab unter dem Maulbeerbaum (IV, 532).

Vgl. Karte von Kanaan. – Die von TM bevorzugte Namensform Beth-Lachem geht wohl auf Jeremias I zurück, der den Ortsnamen mit ›Haus des La(c)hama‹ übersetzt (vgl. Lachama) und auch die (allerdings als Volksetymologie abgelehnte) Übersetzung ›Brothaus‹, ›Haus des Brotes‹ erwähnt (Jeremias I, 205). Heute hält man letztere für eine etymologisch durchaus plausible Übersetzung (vgl. Gabriele Faßbeck, Barbara Schmitz: Bethlehem. In: Bibelwissenschaft.de. Das wissenschaftliche Bibelportal der Deutschen Bibelgesellschaft).

Letzte Änderung: 04.08.2017  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück