Buck, Der alte

Der alte Buck, Vater von Wolfgang Buck, ist eine angesehene und wohlhabende Persönlichkeit in Netzig. »Der alte Herr Buck trug keinen steifen Kragen, sondern eine weißseidene Halsbinde und darüber einen großen weißen Knebelbart. Wie langsam und majestätisch er seinen oben goldenen Stock aufs Pflaster setzte! Und er hatte einen Zylinder auf, und unter seinem Überzieher sahen häufig Frackschöße hervor, mitten am Tage!« (12) Seine verstorbene Frau war eine jüdische Theaterschauspielerin. Er zählt zu den Liberalen in Netzig und bekennt sich in vertraulichen Gesprächen als Kritiker des Kaisers. Er war schon an der Märzrevolution 1848 beteiligt und wurde damals sogar zum Tode verurteilt. »Ich bin verurteilt worden, weil ich die Souveränität der Nationalversammlung gegen eine Partikularmacht verteidigte und das Volk, das sich in Notwehr befand, zum Aufstand führte.« (106)

Er versucht Diederich Heßling nach dessen Rückkehr nach Netzig zu fördern und in die gehobene Gesellschaft zu integrieren. Erst im Prozess gegen seinen Schwiegersohn, den Fabrikanten Lauer, verabschiedet er sich von dem Gedanken, dass Diederich ein liberaler Mann und Menschenfreund sein könnte. Auf dem Harmonieball von Netzig verzeiht er Diederich jedoch und sagt ihm sogar seine Unterstützung zu, falls er Stadtverordneter werden möchte.

Als Diederich die nationale »Partei des Kaisers« in Netzig gründet, lässt der alte Buck verlauten, dass es Diederich lediglich um den Erwerb der Papierfabrik Gausenfeld gehe und er die nationale Sache nur unterstütze, um die Fabrik billig aufkaufen zu können. Damit zieht er Diederichs Rachsucht auf sich. Nachdem er mit seinem Kandidaten bei der Wahl zum Reichstag gescheitert ist und Diederich ihn erfolgreich verleumdet hat, gerät er in eine schwere finanzielle Krise. Es kommt sogar so weit, dass er sich von Diederich Geld leihen muss, was Diederich in der Netziger Gesellschaft mit Genugtuung herumerzählt.

In einer letzten Auflehnung gegen seinen gesellschaftlichen Abstieg verklagt Buck die Zeitung »Die Volksstimme«, um den Vorwürfen der Grundstücksspekulation um Gausenfeld zu begegnen. Er gewinnt zwar den Prozess, ist aber danach gesellschaftlich und finanziell ruiniert. Er legt sein Amt als Stadtrat und den Parteivorsitz nieder, bevor man ihm beides entzieht. In seinen letzten Jahren leidet er an einer Herzschwäche. Am Tage der Denkmalsenthüllung, nach einem Besuch Diederichs, dessen Anblick ihn buchstäblich zu Tode erschreckt, stirbt er im Kreise seiner Familie.