Renenutet

Eine Freundin Mut-em-enets, Gattin des »Ober-Rindervorstehers des Amun« und Mitglied des Hathoren-Ordens, zu der Mut-em-enet sich häufig zu Besuch tragen lässt, »um sich mit ihr im Gottesgesange zu üben« (IV, 809) oder sie »im schönen Singen« zu unterweisen (V, 946). Anders als Mut-em-enet, die einen tadellosen Ruf besitzt, wird über Renenutet allerlei gemunkelt und dient dem Erzähler als ein Beispiel für die Moral der feinen Gesellschaft Thebens, das Jaakobs (freilich übertriebene) Vorstellungen von der Sittenlosigkeit Ägyptens halbwegs rechtfertigen kann (vgl. V, 1011). Man weiß etwas über sie, »was Amuns Rindervorsteher nicht wußte oder nicht wissen wollte«, und »witzelte genußreich hinter ihrer Sänfte und ihrem Wagen her«. Von einem »recht schmucken Unterbefehlshaber der königlichen Leibwache« ist die Rede, darüber hinaus von einem »jungen blankköpfigen Hausbetreter vom Chonsu-Tempel« (V, 1011). Bei Mut-em-enets Damengesellschaft bekennt Renenutet sich unumwunden – »da ihr’s ohnehin wißt« – zu ihren beiden Liebhabern. Sie gehört zu denen, die sich bei Josephs Erscheinen am tiefsten verletzen (vgl. V, 1218), und lässt sich als »Frau, die viel Sinn hat fürs Männliche«, fachmännisch über den »Gottesfratz« aus (V, 1220).

Letzte Änderung: 18.07.2015  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück