Grey, Lord

Im holländischen Exil lebender Parteigänger der protestantischen Opposition, der Monmouth in seiner Villa bei Brüssel aufsucht, um ihn für ein neues Komplott zu gewinnen. Er ist ein »Vierziger: schlank, hager, blaß, reichgekleidet«, in dessen Gesicht sich »Vornehmheit und Verbitterung stritten […]; jede Handbewegung verrieth den Höfling, jedes Zucken um den Mund den fanatischen Parteimann« (3/96). Er landet mit Monmouth und Lady Anna in England. Auf dem Weg nach Norden wird sein Gesicht wegen der wenig erfolgreichen Rekrutierung von Soldaten »mit jedem Tag länger« (4/105). In der Schlacht von Sedgemoor stürzt er vom Pferd (vgl. 4/112), mehr wird über ihn nicht berichtet. Dass Madje Jims Weissagung, er werde durchs Beil sterben (vgl. 4/107), sich nicht erfüllt, weiß man aus den Geschichtsbüchern.

Ford Grey, 1st Earl of Tankerville (1655-1701), war schon am Rye-House-Komplott (1683) beteiligt, konnte aber aus dem Tower fliehen und ging nach Holland. Auch nach der »Monmouth Rebellion« konnte er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen, hatte nach der »Glorious Revolution« unter William III. sogar Hofämter inne und wurde zum Earl of Tankerville ernannt.