Eisenhardt

Der Pfarrer, ein schöner Mann »von dreißig und einigen Jahren« (9 f.) und »hohe[r], ehrfurchtgebietende[r] Gestalt« (24), freundet sich mit Clara und Rudolph an und verliebt sich in Clara, die seine Gefühle erwidert. Rudolphs heftige Reaktion auf beider Heiratspläne vermag auch er nicht zu besänftigen, und alle Versuche, ihn seiner innigsten »Bruderliebe« zu versichern, schlagen fehl (26). Seine Ehe mit Clara, »die sonst eine namenlos glückliche gewesen wäre«, ist von Claras Leiden an der Trennung vom Bruder überschattet (34). Als sie nach einem Jahr stirbt, ist auch seine Lebenskraft unwiederbringlich geschwächt, und er wünscht sich den Tod. Dennoch lebt er – dem Wunsch seiner Frau gemäß in enger Freundschaft mit dem Schwager – noch viele unglückliche Jahre. Er und Rudolph »glichen wurmstichigen Bäumen, die der Forstmann zu fällen verschmäht« und die kein »wild daherbrausender Sturm, keine äußere Gewalt« fällt: »nein, sie selbst sollten sich langsam von innen heraus vernichten«. (40) Er stirbt an demselben Tag wie sein Leidensgefährte Rudolph.