Zwicker, Sophie

Witwe eines Geheimrats, eine Frau in den Vierzigern, die ausersehen wird, Effi bei ihrem Kuraufenthalt in Schwalbach und Ems zu begleiten (vgl. 25/264). Sie ist, wie Effi ihrem Mann schreibt, »etwas frei, wahrscheinlich sogar mit einer Vergangenheit, aber höchst amüsant« (26/265) und liest neben Zolas »Nana« auch »noch ganz anderes« (26/266). Innstetten befürchtet, sie könnte schlechten Einfluss auf Effi nehmen.

Die Zwicker ist dabei, als Effi den Brief ihrer Mutter mit der Nachricht von Innstettens Duell mit Crampas erhält. Obwohl Effi sich nach Möglichkeit verstellt, ahnt sie sofort, dass es sich um eine erotische Affäre – ihr Spezialgebiet – handeln muss, und verbreitet sich darüber genüsslich in einem Brief an eine Berliner Freundin. Als sie dann, noch während sie an dem Brief schreibt, durch eine Zeitungsnotiz von dem Duell erfährt, stellt sie befriedigt fest, dass sie sich nicht geirrt und Effis Verstellung sogleich durchschaut habe: »Ein schwächerer Diagnostiker hätte sich doch vielleicht hinters Licht führen lassen.« (31/305)