Roden, Hilda

Das »hübsche Mädchen« (III, 622) ist die Tochter der Etatsrätin Roden. Sie gefällt Franz gut: »Ein leichtes Rot überzog sekundenlang ihr Antlitz; sie schloß ihre weißen Zähne auf einander und schüttelte so lebhaft den Kopf, daß der dunkle Zopf, der ihr im Nacken hing, zu beiden Seiten flog; und dabei zuckte aus den braunen Augen die je zur Seite des feinen Stumpfnäschens saßen, ein fast übermütiges Lächeln.« (III, 622)

Sie lässt nach Franz rufen, weil ihre Mutter krank ist. Da eine erste Wärterin sich aus dem Staub gemacht hat, will Hilda sich selbst um ihre Mutter kümmern. Die Etatsrätin drängt Franz aber, ihr eine neue Wärterin zu besorgen. Gleichwohl bleibt viel der Pflege an Hilda hängen. Hilda ist zwar »stark« (III, 625), wird aber durch die emotionalen und physischen Anforderungen, die die Pflege ihrer Mutter an sie stellt, zusehends schwächer. Das »feste, zuverlässige Mädchen« (III, 626) wird »totenblaß« (III, 626) und immer »bleicher« (III, 627). Erst als Franz ihr sagt, dass ihre Mutter geheilt ist, fällt diese Last von ihr ab.

Sie ist Franz unendlich dankbar und wäre wohl – wie zumindest das Ehepaar Lenthe meint – einer Ehe mit ihm nicht abgeneigt. Zumindest ist sie »erschrocken« (III, 628), als Franz nach erfolgter Heilung der Etatsrätin nur noch seinen Assistenzarzt zu ihr schickt.