Ma'at (Maat)

Die Gerichtsverhandlung über die von Mut-em-enet gegen Joseph erhobene Anklage eröffnet Peteprê mit einer Anrufung Thots und der »Herrin Ma'at, die du der Wahrheit vorstehst im Schmuck der Straußenfeder« (V, 1270). Auch die zur Deutung von Echnatôns Träumen herbeigerufenen »Traumgelehrten« (V, 1397) berufen sich auf »Ma'at, die Herrin der Wahrheit« (V, 1398), was ihre traumdeuterischen »Stümpereien« nur peinlicher macht (V, 1399).

Ma'at ist die »Göttin des Rechts und der Wahrheit« (Erman/Ranke 155). Die Schreibung »Maat« (V, 1308) hat Erman (57), der im Übrigen dafür hält, dass Ma'at »keine alte Göttin von Fleisch und Blut« sei, sondern »nichts weiter als eine leere Abstraktion, das Recht, die Wahrheit« (ebd.). Die Feder, die sie auf bildlichen Darstellungen auf dem Kopf trägt, ist Erman zufolge keine Straußen-, sondern eine Geierfeder (Erman, 58; vgl. dort auch die Abbildung Nr. 40). Diese Feder spielt beim Totengericht eine zentrale Rolle: Sie ist das Gewichtsmaß, nach dem das Herz des Toten gewogen wird (Näheres bei Totengericht).

Letzte Änderung: 09.06.2018  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück