Grünkraut

In Kanaan und besonders in Babylonien gebräuchliche Sammelbezeichnung für Kohl und Gemüse. Jaakob beendet sein »Blutmärlein von den jungen Räubern« (IV, 226), mit dessen Erzählung er sich und sein Kamel auf der Reise nach Charran mühsam durchbringt (IV, 218-220), mit der Bemerkung, dass »in seinem Bauche das Grünkraut zuwenig geworden sei«, um anzudeuten, dass er Hunger habe (IV, 220). – Seinem Onkel Laban soll er nach dessen Willen »um Obdach und Grünkraut und um nichts mehr« dienen (IV, 243). – In den Klageliedern um den vom Eber zerrissenen Tammuz wird der schöne Jüngling als »Grünkraut, das im Garten kein Wasser getrunken«, besungen (IV, 450, vgl. auch 637).

Die Schlusswendung von Jaakobs Räubergeschichte ist nach Meissner (Band I, 413) eine stehende babylonische Redewendung: »Um auszudrücken, daß die Menschen wenig zu essen hatten, sagte man: ›In ihrem Bauche wurde das Grünkraut zu wenig‹«.

Letzte Änderung: 08.11.2009  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück