Bahnsen, Paul (Paule)

Größter Bauer und Bürgermeister in Brinkebüll, Vater von Henning Bahnsen. Nach der Flurbereinigung in den 60er Jahren erkennt er als erster die Zeichen der Zeit, arbeitet zielstrebig an der Modernisierung seines Hofes, spezialisiert sich auf Milchwirtschaft, baut neue Stallungen und ein neues Wohnhaus, den »ersten Bungalow in Brinkebüll« (269), und kauft, getreu seinem Lehrsatz ›Wer nicht weichen will, muss wachsen‹, Land von Nachbarn zu, die ihre Höfe aufgeben (273). So kann er seinem Sohn schließlich einen modernen Hof von 120 Hektar übergeben (281). Nur gegen seinen alten Lehrer Steensen kommt er nicht an, als der ihm wegen der geplanten Planierung des Hünengrabs die Leviten liest (68). Noch als Altenteiler zeigt er Sinn für moderne Technik und düst auf seinem »Rennpeerd«, einem Dreirad mit Elektromotor, durchs Dorf (225). Das Gefährt steht nun täglich vor Feddersens Gasthof: Jeden Vormittag sitzt er mit Sönke Feddersen bei Bier und Schnaps zusammen, die beiden reden »ohne Pause« und sagen zum Abschied nicht »tschüß«, sondern »blief nich doot« (311). Als Sönke stirbt, ist Paul untröstlich: »Wie kann he mi dat andoon.« (316)