Ketelsen, Heiko

Mitschüler und Jugendfreund von Ingwer Feddersen, Sohn von Folkert Ketelsen. Seine Kindheit und Jugend steht ganz im Zeichen seines brutalen Vaters, der seine Söhne täglich prügelt (95f.). Für Heiko, den jüngsten der drei Brüder, ist es eine Frage der Ehre, die Gewalttätigkeit des Vaters zu ertragen, ohne zu weinen oder auch nur einen Mucks zu tun, bald heißt er bei seinen Mitschülern »Jaulnich Ketelsen« (96). Auch später ist »Heiko Ketelsens Talent [...] das Ertragen« (104). Ihm will nichts gelingen. Er bricht die Schule nach der achten Klasse ab, fängt zwei Lehren an und wird beide Male schon in der Probezeit hinausgeworfen, hat bei den Mädchen kein Glück, gilt bei allen als Versager (103f.), aber er »hielt es alles aus« (104). Spät, mit Mitte Vierzig, findet er dann doch noch etwas, das ihm gelingt: Er gründet eine Line-Dance-Gruppe, die »Brinkebüll Buffalos«, die sich jeden Donnerstag im Saal von Feddersens Gasthof zum Üben trifft und für die er wegen seiner tänzerischen Perfektion das unangefochtene und bewunderte Vorbild ist, Sheriff Ketelsen (103). Und er findet doch noch eine Frau, Moni, seine Tanzpartnerin, die Sönke Feddersen »dat grote Heupeerd« (101), Heiko aber »mein Präriehase« nennt (102) und die »so lieb« zu ihm ist, dass ihm die Tränen in die Augen steigen (292). Nach Sönkes Tod verpachtet Ingwer ihm den Gasthof, aus dem er eine Countrykneipe machen möchte (312, 318).