Leviathan

Das sagenhafte Seeungeheuer ist für Abraham ein Indiz für die Macht und unvorstellbare Größe seines Gottes: »Gott hatte die Welt geschaffen, in der doch Dinge vorkamen von so gewaltiger Größe wie der Sturmwind oder der Leviathan. Dies mußte man erwägen, um sich von seiner eigenen Außengröße eine Vorstellung oder, wenn keine Vorstellung, so doch einen Gedanken zu machen. Er war notwendig viel größer als alle seine Werke« (IV, 431).

Als Jaakob um Joseph trauert und (wie Hiob) mit Gott rechtet, spricht Eliezer zu ihm wie Gott zu Hiob (Hiob 40, 6-31): »Willst du befinden über Recht und Unrecht und zu Gericht sitzen über Den, der nicht nur den Behemoth gemacht hat, dessen Schwanz sich wie eine Zeder streckt, und den Leviathan, dessen Zähne schrecklich umherstehen und dessen Schuppen wie eherne Schilde sind, sondern auch den Orion, das Siebengestirn, die Morgenröte, die Hornissen, die Schlangen und den Staub-Abubu?« (IV, 644).

Der Erzähler identifiziert Tiamat, den von Mardug bezwungenen »Chaosdrachen« (IV, 429), mit dem biblischen Leviathan (IV, 501).

Die Identifikation von Tiamat und Leviathan stützt sich auf Jeremias I (58).

Letzte Änderung: 03.10.2008  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück