Mine

Gewichtseinheit, die u.a. bei dem Ehevertrag eine Rolle spielt, den Jaakob mit Laban schließt: Nach Ablauf der sieben Dienstjahre soll Jaakob die Braut »nebst einer Mine Silbers und einer Magd« als Mitgift erhalten, wobei freilich die Magd mit zwei Dritteln der Mine Silbers verrechnet wird, so dass »nur noch ein Drittel Mine gezahlt werden soll in bar oder in Gaben des Feldes« (IV, 266).

Da der »Mahlschatz«, den Jaakob seinerseits für die Braut hätte entrichten müssen, eine Mine Silbers betragen hätte (IV, 265), kann er sich über den harten Dienstvertrag noch nicht einmal beklagen: »Schuldete er dem Ohm eine Mine Silbers zu sechzig Sekel, so reichten sieben Jahre Fron nicht einmal aus, diese Verbindlichkeit zu decken; denn der Durchschnittslohn für einen Mietssklaven belief sich im Jahr nur auf sechs Sekel, und derjenige für sieben Jahre kam also der Schuld Jaakobs nicht gleich« (IV, 266).

Andererseits ist die Berechnung der Magd, die Teil der väterlichen Mitgift sein soll, mit zwei Dritteln der Mine Silbers (ca. 40 Schekel) eine plumpe Übervorteilung, weil sie damit »schamloserweise« doppelt so hoch bewertet wird, »wie irgend jemand ein mittleres Stück Sklave hier oder im Westlande sonst bewertete« (IV, 267).

Nach Meissner (I, 357), dem TM hier wohl folgt, ist die Mine eine babylonische Gewichtseinheit, deren Grundmaß das Getreidekorn ist: 180 Getreidekörner ergeben einen Schekel (ca. 8,4 g), und 60 Schekel ergeben eine Mine (ca. 500 Gramm). 60 Minen bilden ein Talent (ca. 3000 g). Dieses babylonische Gewichtssystem hat sich »vom Zweistromlande aus weit verbreitet und die antike Welt bis nach Griechenland erobert« (ebd.).

Letzte Änderung: 14.11.2009  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück