Terpin, Mosch

Professor der Naturkunde an der Universität von Kerepes und Vater der schönen Candida. Sein Ruf gründet sich in erster Linie darauf, dass »er es nach vielen physikalischen Versuchen glücklich herausgebracht hatte, daß die Finsternis hauptsächlich von Mangel an Licht herrühre« (552). Er hat die »ganze Natur in ein kleines niedliches Kompendium zusammengefaßt« (552). Dem Studenten Balthasar kommen seine Experimente »wie eine abscheuliche Verhöhnung des göttlichen Wesens« vor (555).

Trotz seiner Aufgeklärtheit verfällt auch Terpin dem Zauber, der auf Zinnober liegt, und zwar so sehr, dass er ihm für die von ihm selbst vorgeführten physikalischen Experimente Beifall spendet, sogar »zehnmal stärker als die übrigen« (574).

Er hofft, »auf der Leiter, die mein herrliches Zinnoberchen hinaufklimmt«, folgen zu können, wenn er erst einmal sein Schwiegervater sein wird. Dennoch ist es ihm manchmal unbegreiflich, wie seine Tochter, »die Candida, so ganz und gar vernarrt sein kann in den Kleinen« (598). Tatsächlich erhält er die Stelle des »Generaldirektors sämtlicher natürlicher Angelegenheiten im Staate« (612). Seine wissenschaftlichen Forschungen beschränken sich von nun an auf das genaue Studium des Wildes, indem er es »auffrißt«, und des Weines, indem er den Weinkeller des Fürsten leer trinkt (612 f.).

Mit einem Weinkeller kann Balthasar ihn auch beruhigen, als Prosper Alpanus ihn mit seinen magischen Experimenten in Staunen versetzt und ihn der Gedanke, »es sei wohl mit seinem Naturforschen ganz und gar nichts, und er säße in einer herrlichen bunten Zauberwelt wie in einem Ei eingeschlossen«, so sehr verunsichert, »daß er zuletzt klagte und weinte wie ein Kind« (647).

Bei der Hochzeit seiner Tochter mit Balthasar hat er seine beunruhigenden Begegnungen mit dem Wunderbaren aber schon wieder vergessen und tut die »schönsten Wunder«, mit denen Alpanus und Rosabelverde das Fest verschönen, als Scharlatanerien ab: dahinter »stecke niemand anders, als der Teufelskerl, der Operndekorateur und Feuerwerker des Fürsten« (647 f.).