Severino

Magier und Erfinder des »unsichtbaren Mädchens«, einem »Kunststück« mit der orakelnden Chiara, die er dafür misshandelte (185). Die Geschichte des verstorbenen »Tausendkünstlers« wird von Abraham erzählt.

Er gab sich als Magier aus, von dem das Volk glaubte, »er stehe mit dem Teufel oder wenigstens mit andern honetteren Geistern im Bunde« (185). Tatsächlich hielt er in seinem Orakel das kleine Zigeunermädchen versteckt, das er wegen seiner prophetischen Gaben für zehn Dukaten auf irgendeinem Markt gekauft hatte. Er fand heraus, dass die Gabe des Mädchens nach »empfundenem Schmerz« stärker wirkte, und quälte es fortan »auf die grausamste Weise« (191). Wenn er auf Reisen ging, versteckte er es in einem kleinen Kasten, damit sein Geheimnis nicht entdeckt würde.

Er verachtete Abrahams mechanische Künste, bat ihn dennoch um den Bau einer Wasserorgel, um damit sein Orakel besser in Szene setzen zu können. Als Gegenleistung versprach er, Abraham das Geheimnis des Orakels zu verraten. Im Sterben liegend, vertraute er Abraham dann seinen Schlüssel an, mit dem dieser das Mädchen fand und befreite. Später reiste Abraham unter seinem Namen nach Neapel, um Chiara zu suchen (454).