Lay, Dr. Heinrich

Etwa 60 Jahre alt, wohlgenährt. Steigt mit Frau von Meyenburg, die er als Schauspielerin kennt, in Clarissas Auto (I, 12). Er war Verleger und hat wegen zweier Scheidungen und Alimenten für sechs Kinder Bankrott gemacht. Nachts nach seiner Ankunft wandelt er im Garten und trifft im stockdunklen Schuppen auf Olaf Deutler, der ihn zu Übungen der Sinne animiert (I, 16). Er schwärmt für das Wunderwerk des Menschen (II, 33) und ist dann oft mit dem »Gefühlsgefährten« Deutler zusammen (II, 35, S. 447).

Mit Fehling macht er eine Busfahrt nach Bad Tölz, wo sie im ›Grünbräu‹ einkehren und sich wundern, dass der Alltag anderswo weitergegangen ist. Schöner ist er nicht geworden. Lay fragt, ob es nicht bald einen Aufstand gegen Kommerz, Hässlichkeit, Lüge und Gift geben wird (II, 39). Andererseits liebt er das Leben, füllt es mit allerlei Aktivitäten aus, hat sogar einen Terminkalender (II, 45). Am Ende zitiert er Dante, eher zur Abschreckung.