Demant, Max

Der Jude und Sohn von Simon Demant ist seit drei Jahren Regimentsarzt des X. Ulanenregiments. Er ist Brillenträger und in jeder Hinsicht unmilitärisch, er reitet beispielsweise so schlecht, dass Oberst Kovacs ihm schließlich nahelegt, nicht mehr durch die Stadt zu reiten (205). Er ist nur zum Militär gekommen, weil er aus einfachen Verhältnissen stammt und die Armee seine Versorgung sicherstellte, schließlich blieb er dabei, er glaubt allerdings, dass er unter anderen Umständen Assistent eines berühmten Wiener Chirurgen und sogar Professor hätte werden können, er habe aber ein »Leben mit Widerhaken« (210).

Als er nach längerer Krankheit ins Regiment zurückkehrt, lernt er Carl Joseph Trotta kennen und sie schließen innerhalb einer halben Stunde Freundschaft in ihrer geteilten Abscheu der Bordellbesuche des Regiments. Trotta ist der erste Freund, den er je beim Militär gefunden hat, doch schon nach kurzer Zeit wird er von seinem Schwiegervater Knopfmacher mit dem Verdacht konfrontiert, Trotta habe ein Verhältnis mit seiner Frau Eva. Er stellt seine Frau zur Rede, die ihm eröffnet, dass sie ihn nicht mehr liebt, als er darauf droht, sie zu töten, erntet er nur Spott von ihr. Trotta dagegen leugnet jede Beziehung mit Eva, doch ist das Vertrauen zwischen ihnen gebrochen (218f.).

Nachdem Trotta und Eva nachts gemeinsam gesehen werden, kommen auch unter den Offizieren Gerüchte auf, bis der betrunkene Rittmeister Tattenbach den Arzt wegen der Affäre und seines Judentums beschimpft, so dass es zwangsläufig ein Duell geben muss. Er zieht noch in Betracht, zu fliehen und ehrlos zu werden, aber das Leben hat ebenso wenig Sinn für ihn wie der Tod (236). Er beschließt, zwar »nach Ehrenkodex und Dienstreglement« zu sterben, aber die Brille abzusetzen und blind zu schießen (239). Jedoch umfängt ihn in dem Moment nicht der vertraute Nebel der Kurzsichtigkeit, er scheint geheilt zu sein und so finden beide, wie der Oberst später mitteilt, »für die Ehre des Regiments den Soldatentod« (242).