Cesarino

Vittorias illegitimer fünfzehnjähriger Sohn, der aus ihrer Liaison mit dem Baron hervorging und den sie seit jeher als ihren jüngeren Bruder ausgibt. Weder weiß Cesarino, dass Vittoria seine Mutter ist, noch weiß zunächst der Baron, dass er einen Sohn hat. Auch als Lorenzo Vittoria mit seinem dringenden Verdacht konfrontiert, dass Cesarino ihr gemeinsamer Sohn mit dem Baron sei, gibt sie die Wahrheit nicht preis. Beim Zusammentreffen Lorenzos, Vittorias, Cesarinos und des Barons im Hause Venier stellt Vittoria dem Baron Cesarino im Beisein der anderen als ihren Bruder vor, gesteht ihm aber später unter Tränen, dass es sich um den gemeinsamen Sohn handelt. Cesarino hat einige Charakterzüge mit seinem Vater gemein, schließt den »fremde[n] Menschen« sofort ins Herz (V, 164) und hört ihm gebannt zu, als er aus seinem breiten Erfahrungsschatz berichtet. Den Beutel voll Geld, den der Baron ihm schenkt, möchte Cesarino aufwenden, um seiner Angebeteten Marfisa Corticelli ein Kleid fertigen zu lassen.

In der zweiten Bühnenbearbeitung hat Hofmannsthal die Figur des Cesarino gestrichen.