Serach

Eine Tochter des Jaakobssohns Ascher. Die zwölfjährige Serach bringt ihrem Großvater Jaakob in Form eines selbst erdachten Liedes als erste die Kunde, dass Joseph noch lebt (V, 1706-1718). Sie übernimmt damit die Rolle des jungen Mädchens im Tammuz-Kult, das beim zweiten Teil des großen Tammuz-Festes, dem »Fest des Lampenbrennens«, die Aufgabe hat, die Auferstehung des Tammuz-Adonis im Lied zu verkünden (IV, 452 f.).

Am 27.6.1942 schreibt TM an Agnes E. Meyer auf deren Frage, was er gerade lese: »die Psalmen Davids, Goethe's Gedichte – dieses im Zusammenhang mit einer Joseph-Szene, bei der ich gerade halte. Als nämlich die Brüder nach Kanaan zurückkehren, wissen sie nicht recht, wie sie's dem Vater beibringen sollen, daß Joseph lebt und ›ein Herr ist in ganz Aegyptenland‹. Darum stellen sie ein kleines Mädchen, Serach, die Tochter Aschers, an, ein ausnehmend musikalisches Kind, ihm das Wunder zur Laute vorzusingen: eine außer-biblische, altjüdische Überlieferung, die ich aufnehme und schnurrig ausgestalte.« (Selbstkommentare, 220 f.; vgl. auch die Briefe an Jonas Lesser vom 2.7. und an Agnes E. Meyer vom 5.7.1942, ebd. 221 f.) Die »altjüdische Überlieferung« fand TM bei Gorion III, 255 und in dem von Gorion herausgegebenen (aus dem altjüdischen »Sefer ha-jaschar« entnommenen) Joseph-Roman (Joseph und seine Brüder. Ein altjüdischer Roman. Hg. von Micha Josef bin Gorion, Frankfurt a.M. 1917, S. 91).

Letzte Änderung: 02.03.2015  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück