Dussek

Kapellmeister, ein dem Prinzen wohlbekannter, kleiner Herr »von unverkennbaren Künstlerallüren«, dessen Welt das Theater ist (7/60). Er erscheint verspätet zu der Soirée beim Prinzen und ist dort neben Sander der zweite bürgerliche Gast. Als Dussek berichtet, dass Iffland den ihm zugedachten Orden nun doch nicht bekommen habe, lachen die anderen Herren, während er selbst darin einen Angriff auf das Bürgertum sieht (vgl. 7/61). Das trägt ihm von Bülow den Vorwurf ein, dass es seinem Bürgertum nicht um einen neuen Gesellschaftszustand, sondern vielmehr um Eifersucht auf die Privilegien des Adels gehe (vgl. 7/62). Am Gespräch über die verschiedenen Arten der Schönheit nimmt Dussek nicht teil, sondern spielt stattdessen Klavier, »weil er die Musikpassion des Prinzen kannte« (7/64).

Das historische Vorbild für die Figur war der Pianist und Komponist Jan Ladislav Dusík (1760-1812), auch Johann Ladislaus (oder Johann Ludwig) Dussek, der mit Prinz Louis Ferdinand seit 1800 freundschaftlich verbunden war.