Szulski

Vertreter der Krakauer Firma Olszewski-Goldschmidt & Sohn, ein Oberschlesier, der seinen deutschen Namen (Schulz) polonisiert hat, um als Nationalpole durchzugehen (vgl. 5/33). Er kommt an einem regnerischen Novembertag zu Abel Hradscheck, um dessen seit drei Jahren aufgelaufene Schulden einzutreiben und neue Lieferaufträge entgegenzunehmen. Nachdem er zu seiner Überraschung die volle Schuldsumme erhalten hat, lädt er alle Gäste in Hradschecks Wirtsstube, darunter Kunicke, Mietzel und Quaas, zum Wein ein und erzählt von dem gerade beendeten polnischen Aufstand. Um Mitternacht geht die Gesellschaft auseinander, und Szulski legt sich in der Giebelstube zum Schlaf nieder, nachdem er Hradscheck gebeten hat, ihn um vier Uhr zu wecken. Wie sich aus den Andeutungen des Erzählers erschließen lässt, wird er in dieser Nacht von Hradscheck ermordet und im Keller verscharrt. Der Szulski, den Jakob am nächsten Morgen stumm in seine Kutsche steigen sieht, ist Ursel Hradscheck, die sich in Szulskis Pelzmantel gehüllt hat.

Szulskis Bericht über den »eben beendigten« (5/33) polnischen Aufstand (1830-31) und das Datum des Briefes, der sein Kommen ankündigt (9. November 1831, vgl. 4/29), erlauben eine recht genaue Datierung des erzählten Geschehens, das sich demnach zwischen dem Herbst 1831 und Oktober 1833 abspielt: Im November 1831 geschieht der Mord; Ursel Hradscheck stirbt in der Nacht zum 1. Oktober 1832 (15/95); im Frühjahr 1833 wird das Grabkreuz auf ihrem Grab aufgestellt (16/101); am 2. Oktober 1833 kommt Hradscheck in seinem Keller zu Tode und wird tags darauf begraben (17/106 und 20/127).