Poggenpuhl, Balthasar Pogge von (›Der Hochkircher‹)

Vorfahre der Poggenpuhls, der für den »historisch bedeutendsten Moment aus dem Leben der Familie« sorgte. Er ist auf einem Ölbild festgehalten, einer »Kunstschöpfung dritten oder vierten Ranges«, die im Wohnzimmer der Poggenpuhls über dem Sofa hängt. Es handelt sich um den nächtlichen »Ueberfall« der Österreicher auf die Preußen bei Hochkirch (1758) im Siebenjährigen Krieg, bei dem Major Balthasar von Poggenpuhl, »in Unterkleid und Weste, von Stiefeln keine Rede, dafür ein Gewehr in der Hand«, den Kirchhof »eine halbe Stunde hielt, bis er mit unter den Toten lag« (2/14). Mit diesem Bild, das, »wohl in Würdigung seines Familienaffektionswertes«, in einen »breiten und stattlichen Barockrahmen gefaßt« ist, steht Friederike, das alte Dienstmädchen der Poggenpuhls, »auf einer Art Kriegsfuß«, weil der Nagel, an dem es hängt, sich beim Abstauben sehr häufig aus der noch mauerfeuchten Wand löst. »Gott«, sagt sie, »daß er da so gestanden hat, nu ja, das war ja vielleicht ganz gut. Aber nu so gemalen ... es sitzt nich und sitzt nich.« (2/15)