Innstetten, Annie von

Effis Tochter, geboren im Juli des ersten Ehejahres. Ihre Pflege und »fast auch Erziehung« liegt zunächst bei Roswitha, später, in Berlin, auch bei Johanna, die ihr vor allem Anstandsregeln beibringt, was nicht schwerfällt, weil Annie schon als kleines Mädchen eine »ganz entschiedene Neigung« hat, »das vornehme Fräulein zu betonen« (26/267 f.).

Ihr Sturz auf der Treppe (vgl. 26/269 f.) ist der Auslöser für die Entdeckung der Briefe, die Effis Ehebruch offenlegen (vgl. 27/273). Nach der Scheidung wird sie »in einer Art Abwehr« gegen die Mutter erzogen (36/348), wie ihr Verhalten bei dem drei Jahre später stattfindenden Wiedersehen von Mutter und Tochter zeigt. Annie, inzwischen zehn Jahre alt, bleibt steif und kalt und begegnet jedem Vorschlag der Mutter für künftige Unternehmungen mit dem stereotypen, offenbar eingeübten Satz »O gewiß, wenn ich darf« (33/324), so dass Effi sie zuletzt fortschickt und einen Zusammenbruch erleidet.