Jahnke

Kantor und Lehrer in Hohen-Cremmen, ein ganz »auf Hansa, Skandinavien und Fritz Reuter eingeschworene[r]« Mann (1/8), Vater der Zwillingsschwestern Bertha und Hertha, die er nach dem Vorbild der Zwillinge Mining und Lining aus einem Reuter-Roman benannt hat. Auf Effis und Innstettens Polterabend lässt er die beiden als Mining und Lining mit einem von ihm verfassten niederdeutschen Text auftreten, der allerdings im Schluchzen der Zwillinge untergeht (vgl. 4/27; 5/39). Zum ersten Weihnachtsfest in Kessin schickt er Effi Reinetten von dem Baum, den er vor Jahren mit ihr gemeinsam okuliert hatte (vgl. 12/112). Nach der Verheiratung der Zwillinge lebt er »ganz in seinen Töchtern« (24/256).

Bei ihrem Aufenthalt in Hohen-Cremmen nach der Dänemark-Reise erzählt Effi ihm von Thora von Penz und ihrer »typisch skandinavisch[en]« Schönheit, »wobei sich Jahnke verklärte und einmal über das andere sagte: ›Ja, so sind sie; rein germanisch, viel deutscher als die Deutschen‹« (24/256).

Am Ende des Romans, nach Effis Rückkehr nach Hohen-Cremmen, gehört Jahnke zu den Wenigen, die freundlichen Umgang mit ihr pflegen, ja, Effi steht zu diesem »alten Freunde« sogar »besser denn je« (34/331), auch wenn er »nur ein einfacher Mann« ist und ihr die Gespräche mit Pastor Niemeyer noch »um vieles lieber« sind (34/332).

Mining und Lining sind die Zwillingstöchter des Gutspächters Jochen Nüßler in Fritz Reuters Roman »Ut mine Stromtid« (1862).