Ring, Cora

Die ältere der beiden Töchter des Oberförsters Ring, zwei »bildhübsche[n] Backfische[n]«, die »ganz nach dem Vater« schlagen und von ihm verzogen werden (18/176). Cora ist erst 14 Jahre alt, weiß aber ihre Reize schon wirkungsvoll einzusetzen und kokettiert sogleich mit Crampas und Innstetten. Beim nachmittäglichen Spaziergang setzt sie sich mit den Rehen des väterlichen Wildgeheges gekonnt in Szene. »Es war eigentlich reizend, ganz wie ein Märchen. Aber die Eitelkeit des jungen Dinges, das sich bewußt war, ein lebendes Bild zu stellen, ließ doch einen reinen Eindruck nicht aufkommen« (ebd.). Am Abend, beim abschließenden Punsch, sitzt das »unausstehliche Balg«, wie die sittenstrenge Sidonie von Grasenabb sie nennt (19/178), gar auf »›Onkel Crampas'‹ Schoß« (19/181).

Effi, die sich mit ihr vergleicht und zunächst meint, mit 14 Jahren ein ebenso verwöhntes, kokettes Geschöpf gewesen zu sein, korrigiert sich beim Anblick des gekünstelten ›lebenden Bildes‹ am Wildgehege: »Nein […], so bin ich doch nicht gewesen. […] Man war zu Haus zu gütig gegen mich, man liebte mich zu sehr. Aber das darf ich doch wohl sagen, ich habe mich nie geziert. Das war immer Hulda's Sache.« (18/176 f.)