Curatus

Geistlicher aus der Stadt Szegenihaza unterhalb von Schloß Arpa, bei dem Franziska Ungarisch lernt. Er ist ein »rundes und behagliches Männlein«, das »einem immer für ihn bereitstehenden Frühstücke sowohl vor wie nach dem Unterricht lebhaft und geräuschvoll« zuspricht (19/134). Fragen seiner Kirche behandelt er »heiter und humoristisch« und erwirbt sich Franziskas Sympathie dadurch, dass er alles Gravitätische vermissen lässt, das sie früher an ihrem Vater und seinen Amtsbrüdern unangenehm berührt hat (ebd.; vgl. auch 21/144). Franziskas Entsetzen über die ungarische Schauerballade »Barcsai«, die sie übersetzt, erheitert ihn. »Das sei nun ‘mal Balladenrecht, wenigstens in Ungarn.« (20/139) Nach dem Eintreffen von Gräfin Judith und Graf Egon auf Schloss Arpa vernachlässigt Franziska die Ungarisch-Stunden zugunsten des Reitunterrichts, den Egon ihr erteilt. Der »kleine geistliche Herr« beteiligt sich an der Suche nach der kleinen Marischka »aus Vorliebe für die junge Gräfin und in dankerfüllter Erinnerung an die Stunden und Tage, die sein armes, kleines Leben einen Sommer lang beglückt hatten« (27/181).