Ulrike

Die Tochter der alten Runtschen, eine »schmucke Person, die an einen Bahnhofsgepäckträger verheiratet« ist (9a/53). Ulrike ist blond, während ihre Eltern beide schwarzhaarig waren, und für ihre Mutter ist sie, auch wenn sie sich zu ihrem Missfallen die Augen schminkt, »eigentlich ein gutes Kind« (9b/54). Sie übernimmt Heiligabend zur Verlobungsfeier und zu Silvester bei Möhrings die Bedienung, da Hugo die alte Runtschen so wenig wie möglich sehen möchte. Das Trinkgeld, das Ulrike Heiligabend bekommt, teilt sie mit ihrer Mutter, was diese nach anfänglicher Verstimmung sehr anständig findet. Beim Bleigießen zu Silvester will Ulrike in Mathildes Bleistück eine Wiege erkennen, wobei sie diese Zukunftsperspektive für weit weniger unmöglich hält als die eben erst verlobte Mathilde selbst, denn »Ulrike war eine sehr schlaue Person, die ihr Geschlecht kannte« (10a/63). Frau Möhring bemerkt kritisch, dass Ulrike »die Augen immer so schmeißt und immer denkt, sie is es« (10a/65). Für Mathilde ist Ulrikes gutes Aussehen aber »nicht die richtige Hübschigkeit«, sondern das, »was man das Untre nennt« (10a/66).