Kaulbars, Martin

Verwalter von Obadja Hornbostels Anwesen, gebürtiger Preuße und Lutheraner aus Glien im Havelland, dessen preußisch-protestantische Tugenden Hornbostel einerseits lobt, andererseits deren Kehrseite – Eigensinn, Besserwisserei, starres Festhalten an Traditionen, »todter Gehorsam« – beklagt (vgl. 19/157 f.). Tatsächlich hat Kaulbars an dem Tun und Lassen seiner Umgebung, Obadjas eingeschlossen, regelmäßig etwas auszusetzen, lässt in seiner »selbstgefälligen Enge« (22/174) fremde Meinungen und Werte nicht gelten und liebt es, sich »auf den superioren Mann aus dem Glien hin auszuspielen« (28/241). Die Amerikaner hält er für verweichlicht und »verloddert«. Er verachtet ihre Kriege, ihr »Schlachtenschlagen« sei »bloß ‘ne Hasenjagd« (20/170), ihre Soldaten seien schlecht ausgerüstet, weil bei ihnen »alles Geschäft« und »Schwindel« sei, weil »sie nichts kennen als Geld und nichts wollen als Geld« (21/171). Unvergleichbar dagegen das preußische Militär: »das war was, das kommt vons ›Dienen‹ und Gehorchenkönnen und von der Strammheit und der Propreté, und wenn Sie die ganzen achtunddreißig ›States‹ umstülpen […], so was fällt nich ‘raus und kann auch nich ‘rausfallen, weil's nich drin is und weil alles Schwindel is ...« (21/173). Hornbostels Tochter Ruth nennt ihn »sauertöpfisch« (18/151), L’Hermite eine »Tête carrée«, einen Querkopf (22/183).