Totto

Mitglied von Obadja Hornbostels Hauswesen, ein alter, über siebzigjähriger »litthauischer Knecht«, der wie Maruschka schon in Westpreußen in Obadja Hornbostels Diensten gestanden hat und mit ihm nach Amerika übergesiedelt ist (24/191). Dort hat er seinem Herrn etwa zwanzig Jahre lang »in Eifer und Treue« gedient, bevor er, von anderen überredet, nach New Orleans verschwand, wo er als »Cabkutscher« viel Geld verdiente und wieder verlor. Nach fünf Jahren kehrte er zurück, wurde ohne viele Worte wieder aufgenommen und »mit einer Art Oberaufsicht über das gesammte Pferdewesen betraut […], auf das er sich, als Litthauer, gut verstand«. Nun genießt er »schon seit etlichen Jahren eine Art Gnadenbrot« und sitzt den ganzen Tag in der Sonne, weil er beständig friert (24/191 f.). Auch er teilt den Glauben seines Herrn nicht. Er »glaubte, wenn überhaupt an was, höchstens an das schwarze und weiße Pferd seiner litthauischen Urahnen« (21/166 f.). Jeden Sonntag zieht er »seinen aus seiner großen Zeit in Neu-Orleans mitgebrachten Staat an: einen blauen Frack mit kurzen Schößen und hechtgraue Hosen, dazu Cylinder und Vatermörder, ganz spitz, deren Plättung er überwachte. Alle liebten ihn und ließen ihn gewähren, weil er einfältigen Herzens war.« (24/192) Als Lehnert Menz vor dem Altar aufgebahrt wird, »schlug Totto die Decke zurück und knieete nieder und sagte, während er des Todten Hand streichelte: ›poor man ... dead ... quite dead‹. Und dann sang er vor sich hin, was keiner verstand.« (36/284)